Die Fährverbindung Kettering (Tasmanien) – Roberts Point auf Bruny Island

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Das Fährterminal in Kettering/Tasmanien – Foto: DruhScoff via flickr, CC BY-NC 2.0, Attribution-NonCommercial 2.0 Generic

Bruny Island ist eine Insel, die südöstlich von Tasmanien, Australien, liegt und von der Hauptinsel durch den D’Entrecasteaux-Kanal getrennt wird. Sowohl der Kanal als auch die Insel sind nach dem französischen Entdecker Joseph Bruny d’Entrecasteaux benannt.

Bruny Island besteht aus zwei Inseln, Nord- und Süd-Bruny, die nur durch einen Tombolo – bezeichnet als „The Neck“ („Der Hals“) – verbunden sind. Die Insel hat eine Fläche von 362 km².^[1] Höchste Erhebung ist der Mt. Mangana mit 571 m. Die Insel hat ca. 600 Einwohner – das sind 1,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In der Touristensaison kommen allerdings bis zu 10.000 Touristen hinzu.

Der südlichste Teil der Insel wird vom South-Bruny-Nationalpark eingenommen. Besonders bekannt gemacht haben Bruny Island die dort lebenden Albino-Wallabys (kleine Arten von Kängurus), die sich auf Grund von fehlenden natürlichen Feinden auf Teilen der Insel stark vermehrt haben. Die Insel ist mit Weiden und großen Flächen von Eukalyptus-Trockenwald bedeckt, die außerhalb des Nationalparks auch der Holzwirtschaft dienen. Die zum offenen Meer (Tasmansee) zugewandte Seite der Insel hat neben einigen kleineren zwei lange Sandstrände in den Buchten Adventure Bay (12+4 km lang) und Cloudy Bay (etwa 6 km). Die übrige Küstenlinie ist eher schroff mit Doleritfelsen von bis zu 200 Metern Höhe. Sie zählt damit zu den höchsten Klippen Australiens. Die dem Festland zugewandte Seite ist von den Einflüssen der Hochsee weitgehend geschützt und beliebt bei Anglern und Seglern.

Die Insel kann nur über eine Autofähre von Kettering aus erreicht werden, die seit 1954 vom tasmanischen Bundesstaat betrieben wird. Die Fährverbindung geht vom Fährterminal Kettering ab und endet nach etwa zwei nautischen Meilen im Maurice Dillon Terminal, unweit Roberts Point auf Bruny Island. Betreiber dieser Fährverbindung ist Kelsian Tasmania (früher: Sealink Tasmania), die die baugleichen Karamaran-Fähren “Parrabah” and “Nairana” einsetzt. Die Fähren verkehren werktags von 6:10 Uhr bis 19:00 Uhr alle 40 Minuten, samstags von 6:30 Uhr bis 18:40 Uhr und sonntags von 7:10 Uhr bis 18:40 Uhr. Die Überfahrt dauert rund 20 Minuten.

MV “Nairana” – beide Fotos mit freundlicher Genehmigung von Walter Pless aus Australien via ShipSpotting.com vom 19.12.2024 – herzlichen Dank! ♥

Die  Doppelendfähre MV “Nairana”  (MMSI 503096170, Rufzeichen 455478 – ) wurde 2020 unter der Baunummer 75, das Schwesterschiff  “Parrabah” (MMSI 503113360, Rufzeichen 457218 – )  2021 unter der Baunummer 76 auf der Werft Richardson Devine Marine (RDM) in Hobart gebaut. Beide Schiffe wurden vollständig aus Aluminium gefertigt. Aufgrund des geringeren Gewichts verbraucht das Schiff weniger Kraftstoff, legt größere Entfernungen zurück und bietet eine hervorragende Manövrierfähigkeit.

Die Fähren sind 44,9 Meter lang, 13,6 Meter breit, haben eine Seitenhöhe von 3,50 Meter und einen Tiefgang von 1,70 Meter. Es können bis zu 36 Fahrzeuge und 192 Passagiere befördert werden, denen ein klimatisierter Aufenthaltsraum und Sanitäranlagen zur Verfügung stehen. Die zwei mittleren Fahrzeugspuren mit einer Länge von insgesamt 90 Metern stehen Lkws zur Verfügung. Das Schiff ist auch für den Transport von Gefahrgut zertifiziert.

Die Maschinenanlage besteht aus vier Scania Dieselmotoren Typ DI13 mit jeweils 200 kW Leistung, die auf vier Schottel  Ruderpropeller Typ SRP 100 wirken – an jeder Ecke einer. Bei Bedarf kann das Schiff bei geringer Auslastung mit nur zwei Antriebseinheiten arbeiten und zusätzlich Betriebskosten einsparen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 14 Knoten, die Dienstgeschwindigkeit 12 Knoten.

MV “Parrabah” – Foto: DruhScoff via flickr, CC BY-NC 2.0, Attribution-NonCommercial 2.0 Generic