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Belgien – Maas: Der Fluß-Shuttle in Lüttich Verified - Hosted By

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Die Shuttlefähre auf der Maas in Lüttich (Liège)

 

 

Lüttich ist die zweitgrößte wallonische Stadt, Zentrum der größten wallonischen Agglomeration und das kulturelle Zentrum der Wallonischen Region Belgiens. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Lüttich und Sitz des Bistums Lüttich. Die 195.278 Einwohner (Stand 1. Januar 2022) zählende Stadt liegt an der Mündung der Ourthe in die Maas 25 km Luftlinie südlich von Maastricht (Niederlande) und 39 km südwestlich von Aachen (Deutschland). Das Lütticher Becken zählt samt Vorstädten ungefähr 600.000 Einwohner.

Lüttich war einst Zentrum der Schwerindustrie und hatte wegen der zahlreichen Hochöfen den Spitznamen la Cité ardente, „die glühende Stadt“, seit den 1970er Jahren ist die Stahlindustrie weitgehend aus der Region verschwunden. Seit dieser Zeit ist die Region von einer dauerhaft hohen Arbeitslosigkeit betroffen (Juni 2011: 26,3 %). Die Stadt bemüht sich seither um die Ansiedlung von Dienstleistungsbetrieben. Seit dem 16. Jahrhundert werden in Lüttich Waffen produziert. Das bis zum heutigen Tag größte Unternehmen ist FN Herstal. Zu den zahlreichen weiteren Industriebetrieben in Lüttich gehört auch die Großbrauerei Piedbœuf, die Teil der Brauereigruppe Inbev ist und in der unter anderem das Bier mit dem Markennamen Jupiler gebraut wird.

Der Hafen von Lüttich ist der drittgrößte Binnenhafen in Europa, der durch die Verbindung über den Albert-Kanal auch für kleinere Seeschiffe einen Anschluss an den Hafen von Antwerpen bietet. Innerhalb von Lüttich verkehrt die Reederei Navette Fluviale auf der Maas und verbindet die Pont de Fragnée (Engelsbrücke, direkter Zugang vom Bahnhof Lüttich-Guillemins) im Süden mit  Coronmeuse am Beginn des Albert-Kanals im Norden. Zwischenstationen sind der Quai de Rome in Guillemins und die zentrale Anlegestelle Pole Fluvial am Quai Edouard -Van-Beneden, das Stadtzentrum am Quai Sur Meuse und das Coeur Historique am Quai Godefroid Kurth. Alle Stationen befinden sich in der Nähe von Sehenswürdigkeiten, Mussen und touristischen Attraktionen.

Anmerkung: derzeit wird der nördlichste Anleger Coronmeuse nicht angelaufen. Im April verkehren die Schiffe nur Freitag bis Sonntag von 9:30 Uhr bis 18:30 Uhr, in der Saison bis Ende September täglich außer Montag und im Oktober nur am Wochenende. Die Schiffe verkehren in jeder Richtung im 90-Minuten-Takt. Für Touristen empfiehlt sich ein Tagesticket für 8,- € pro Person. (Preis 2025). Eingesetzt werden die Fahrgastschiffe “Vauban” und “Frère-Orban”.

 

 

Das Fahrgastschiff  “Vauban”:

 

 


Das Fahrgastschiff “Vauban”  (ENI 03110626, MMSI 205543590, Rufzeichen OT5435 – ) wurde 1966 als  “Zuidersee” auf der Werft Jongert in Medemblik (Holland) gebaut. Das Schiff ist 23,08 Meter lang, 4,50 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,17 Meter. Es ist für 115 Passagiere zugelassen. Die “Vauban” wird von einem Deutz-Dieselmotor mit 160 PS Leistung angetrieben.

Foto: Jean Housen, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons



 

Das Fahrgastschiff  “Frère-Orban”:

 

 

 

Das Fahrgastschiff  “Frère-Orban” (ENI 04605820, MMSI 205545090, Rufzeichen OT5450 – ) wurde 1955 für Ferdinand Braun, der Ausflugsfahrten und einen Fährbetrieb zur Insel Nonnenwerth anbot, auf der Schiffswerft Schmidt in Obverkassel gebaut und als “Rolandbogen” in Dienst gestellt.

1963 wechselte das Schiff den Besitzer. Als “Burg Eberbach” fuhr es drei Generationen lang für die Familie Kappes, der die Eberbacher Personenschiffahrt gehörte. In Zeiten, in denen die Personenschifffahrt florierte und auch Linienfahrten auf dem Neckar angeboten wurden, hatte die Eberbacher Personenschifffahrt zahlreiche Schiffe im Einsatz. Doch die Verhältnisse änderten sich und für die “Burg Eberbach” wären schließlich so hohe Investitionen nötig gewesen, dass Andreas Kappes um das Jahr 2013 beschloss, sich von dem Schiff zu trennen.

Unter anderem verhinderte die feste Bestuhlung eine Umgestaltung für individuelle Feiern auf dem Schiff, und die Tatsache, dass die “Burg Eberbach” keinen zweiten Motor besaß, stellte bei Anlegemanövern eine Herausforderung dar. Dennoch hatte Kappes einiges in das Schiff investiert. So besaß die “Burg Eberbach”, als sie zum Verkauf ausgeschrieben werden sollte, eine neue Maschine von Iveco, neue Toilettenanlagen und ein neues Steuerhaus, wurde aber nach wie vor ohne maschinelle Unterstützung über einen Seilzug gesteuert. Andreas Kappes erinnerte sich gerne an Sondereinsätze mit dem Schiff zurück. Zum Beispiel hatte die “Burg Eberbach” beim Stuttgarter Hafengeburtstag als Fähre gedient und war alljährlich von den Adlerfreunden zum Auftakt der Eishockeysaison für die Fahrt nach Mannheim verwendet worden. Aber da 2019 neue Richtlinien in Kraft treten sollten, die umfangreiche Veränderungen an dem Schiff erfordert hätten, sah er sich lieber nach einem Käufer im Ausland um. Alternativ hätte das Schiff komplett umfunktioniert werden müssen, um z. B. als schwimmendes Vereinsheim weitergenutzt zu werden. Die “Burg Eberbach” war, als sie verkauft werden sollte, 26,55 Meter lang, 5 Meter breit und für den Transport von 200 Personen zugelassen.

2016 wurde bekannt, dass Kappes einen Käufer in Belgien gefunden hatte, der zwar selbst kein Schifferpatent hatte, aber bereits für genügend Personal gesorgt hatte, um das Schiff weiter betreiben zu können. Er stellte sich eine nur behutsame Umgestaltung vor, um die ehemalige “Burg Eberbach” im „Vintage-Look“ nutzen zu können. Andreas Kappes, der das Schiff zusammen mit einigen Eberbacher Rentnern auf die Maas überführen wollte, hatte zu diesem Zeitpunkt bereits für ein Nachfolgeschiff gesorgt: Die “Petra Kappes” war 2015 getauft worden. Ob Kappes damals die als Kaufpreis geforderten 180.000 Euro für sein altes Schiff erhalten hatte, teilte er nicht öffentlich mit.

Am 15. November 2016 lief die “Burg Eberbach” zum letzten Mal aus Eberbach aus. Ziel war ihr künftiger Heimathafen Liège.

Doch wenige Wochen später wurde das Schiff auf einer Werft in Maasbracht in den Niederlanden durch ein Feuer großenteils zerstört. Bei Schweißarbeiten im Maschinenraum hatten Kabel und Schweröl Feuer gefangen, zeitweise bestand auch die Gefahr, dass Gasflaschen an Bord der “Burg Eberbach” explodieren könnten.

Gerettet wurden nur die Schale und der Motor. Da der Besitzer einen Vertrag mit der Stadt Liège zu erfüllen hatte und der Rechtsstreit nach dem Brand zu lange dauerte, kaufte er 2017 noch das Fahrgastschiff “Stuttgart”. Dieses 1957 unter der Baunummer 109 auf der Schiffswerft Schmidt in Oberkassel gebaute Schiff fährt mittlerweile unter dem Namen “Atlas V”.

Die weitgehend zerstörte ehemalige “Burg Eberbach” wurde als Eindecker wieder aufgebaut und 2018 auf ihren neuen Namen “Frère Orban” getauft.

Das Foto stammt von Pieter Inpijn aus Utrecht via ShipSpotting.com, der uns am 9.Mai 2024 die Verwendung genehmigt hat. Herzlichen Dank ♥!  Der Text stammt teilweise aus dem belgischen Wikipedia.

 

Die “Frère-Orban” vor dem Brand als “Burg Eberbach” auf dem Neckar – Foto:  Radosław Drożdżewski (Zwiadowca21), CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

 

 

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