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Brittany Ferries: Plymouth – Roscoff Verified - Hosted By Administrator
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Die Fährverbindung Roscoff – Plymouth mit Brittany Ferries
Die franzöiche Reederei Brittany Ferries bedient ganzjährig die Route Plymouth – Roscoff über den englischen Kanal. Roscoff (bretonisch Rosko) ist eine 3.334 Einwohner (Stand 1. Januar 2021) zählende französische Gemeinde im Département Finistère an der Nordküste der Bretagne. Der Ort verfügt über einen historischen Stadtkern und war im 19. Jahrhundert wegen seines milden Meeresklimas ein erstes Zentrum der Thalassotherapie. Seit den 1970er Jahren ist Roscoff ein wichtiger Fährhafen für Reisende nach Großbritannien, Irland und auf die vorgelagerte Ile de Batz. Deutsche Touristen nutzen diese Überfahrt eher selten, da Roscoff noch 560 Kilometer westlich von Paris liegt.
In der Hochsaison wird die Strecke täglich außer Dienstag zweimal bedient, in der Nebensaison gibt es nur eine Abfahrt täglich, in der Wintersaison zwei Abfahrten wöchentlich. Die Abfahrtszeiten sind unterschiedlich, bitte den Fahrplan checken. Stammfähre auf dieser Route ist die “Amorique”, die in der Hochsaison durch die “Pont-Aven” unterstützt wird.
Foto: Twingoman, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Das Fährschiff “Amorique” (IMO 9364980, MMSI 228263700) wurde 2007 unter der Baunummer 1362 für rund 120 Millionen Euro auf der finnischen Werft STX Europe Hietalahti shipyard in Helsinki gebaut und am 10. Februar 2009 auf der Roscoff-Plymouth-Route in Dienst gestellt. Das Schiff basiert auf der 2007 ebenfalls für Brittany Ferries gebauten Ro-Ro-Fähre “Cotentin”. Der Rumpf mit den Ro-Ro-Decks ist praktisch identisch, während die Decksaufbauten oberhalb von Deck 5 an die geänderten Anforderungen angepasst wurden. Der Schiffsname geht zurück auf den historischen Namen der nordwestlichen Küstenregion Frankreichs.
Die “Amorique” ist 168,3 Meter lang, 26,8 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 9,3 Meter und einen maximalen Tiefgang von 6,50 Meter. Das Schiff ist mit 29.468 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 4.200 tdw.
Auf den Ro-Ro-Decks mit 985 Spurmetern finden 470 Pkw oder 65 Lkw Platz. Die Ro-Ro-Decks sind über eine Bug- und eine Heckrampe erreichbar und im Schiff durch Rampen miteinander verbunden. Vor der Bugrampe befindet sich eine seitlich öffnende Bugklappe. Auf der Back befindet sich zusätzlich eine feste Rampe. Ein Schott verschließt das dahinterliegende Ro-Ro-Deck. Die beiden oberen Ro-Ro-Decks auf Deck 3 und 5 sind durchgehende Decks. Sie sind 5,2 m hoch. Ein drittes Ro-Ro-Deck befindet sich auf Deck 2. Es ist 4,6 m hoch. Durch die Nutzung von landseitigen Rampen lässt sich das obere Ro-Ro-Deck auf Deck 5 gleichzeitig mit dem Ro-Ro-Deck auf Deck 3 be- und entladen. Im hintersten Bereich des Schiffes geht das obere Ro-Ro-Deck in ein offenes Deck über.
An Bord ist Platz für 1.500 Passagiere. Das Schiff verfügt über 247 Passagierkabinen mit insgesamt 786 Betten. Neben den Kabinen stehen an Bord 336 Ruhesessel zur Verfügung. Die Passagierkabinen befinden sich auf den Decks 8 und 9, die Ruhesessel auf Deck 6. Auf Deck 6 sowie 7 sind auch die Einrichtungen für Passagiere, darunter Restaurants und Bars, Kinos und Shops untergebracht. Das Schiff ist mit Flossenstabilisatoren ausgerüstet.
Das Schiff wird von zwei Viertakt-Zwölfzylinder-Dieselmotoren des Herstellers Caterpillar (Typ: MaK 12M43C) mit jeweils 12.000 kW Leistung (Gesamtleistung 32.630 PS) angetrieben. Die Motoren wirken über Untersetzungsgetriebe auf zwei Verstellpropeller. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 25 Knoten. Die “Amorique” ist mit zwei Bugstrahlrudern mit jeweils 1.200 kW Leistung und einem Heckstrahlruder mit 900 kW Leistung ausgerüstet.
Für die Stromerzeugung stehen zwei von den Hauptmaschinen angetriebene Leroy-Somer-Generatoren mit jeweils 2.240 kW (2.800 kVA Scheinleistung) sowie drei von Wärtsilä-Dieselmotoren angetriebene Generatoren, zwei Generatoren mit 1.152 kW Leistung (1.440 kVA Scheinleistung) und ein Generator mit 720 kW Leistung (900 kVA Scheinleistung), zur Verfügung.
Anfang 2016 wurde das Schiff auf der spanischen Werft Astilleros de Santander mit einem Gaswäscher zur Abgasentschwefelung ausgerüstet.