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Italien – GNV: Porto Torres (Sardinien) – Genua Verified - Hosted By Administrator
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Die Fährverbindung Porto Torres – Genua der Reederei GNV
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Luftbild von Porto Torres – Foto: Michiel1972, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Die Reederei Grandi Navi Veloci (GNV, italienisch für Große Schnelle Schiffe) ist eine italienische Schifffahrtsgesellschaft, die eine Flotte von elf Fähren unterhält. Sie ist im Besitz der schweizerisch-italienischen Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC). Grandi Navi Veloci unterhält Fährverbindungen zwischen dem Hafen von Genua und Palermo, Tunis, Porto Torres (Sardinien), Olbia (Sardinien), Barcelona und Tanger-Med (Marokko).
Auf der Route Porto Torres – Genua setzt die Reederei die beiden Schwesterschiffe “GNV Sirio” und “GNV Allegra” ein – allerdings wechseln die eingesetzten Schiffe häufig! Jeden Abend – zumeist um 19:00 Uhr – verläßt eine Fähre den Hafen von Porto Torres und erreicht nach rund 13 Stunden den Hafen von Genua. Auch die Rückfahrt ab Genua beginnt üblicherweise am frühen Abend und erreicht Porto Torres auf Sardinien am nächsten Morgen.
Das Fährschiff “GNV Sirio”:
Die Fähre “GNV Sirio” (IMO 9293404, MMSI 247106500, Rufzeichen IBLS –
) entstand unter der Baunummer 6113 bei Fincantieri in Castellammare di Stabia und lief am 24. Januar 2004 unter dem Namen “Nuraghes” vom Stapel. Die Ablieferung an Tirrenia erfolgte am 5. Juli 2004. Am 15. Juli nahm das Schiff den Fährdienst von Civitavecchia nach Olbia auf.
Am 21. Juni 2006 kollidierte die “Nuraghes” in Olbia mit der italienischen Fähre “Moby Fantasy”. Die Moby Fantasy erlitt hierbei erhebliche Beschädigungen am Bug, während der Rumpf der “Nuraghes” auf Höhe des Autodecks über mehrere Meter aufgerissen wurde. Personenschäden entstanden auf beiden Schiffen nicht. Am 30. Juni traf die “Nuraghes” für Reparaturarbeiten in Neapel ein.
Anfang 2023 ging das Schiff in den Besitz von Moby Lines über und wurde in “Moby Vinci” umbenannt. Anfang 2024 wurde das Schiff an die Reederei Grandi Navi Veloci verkauft, die es als “GNV Sirio” zwischen Genua und Porto Torres einsetzt.
Das Schwesterschiff der “GNV Sirio” ist die “GNV Auriga”, die ebenfalls bei GNV fährt.
Die Fähre ist 214 Meter lang, 26,4 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 6,90 Meter. Sie ist mit 39.798 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 5.000 Tonnen. Die “GNV Sirio” kann auf 1.900 Spurmetern rollende Ladung befördern und ist für 2.908 Passagiere zugelassen, denen in 319 Kabinen 1.218 Betten zur Verfügung stehen. Die Fähre ist mit einem á-la-carte-Restaurant, einem Selbstbedienungsrestaurant, einer Lounge mit Ruhesesseln, einem Automatencasino und einem Sonnendeck ausgestattet.
Die Maschinenanlage besteht aus vier Wärtsilä 12-Zylinder-Dieselmotoren Typ 46C mit 51.360 kW Gesamtleistung (ca. 69.830 PS), die auf zwei Verstellpropeller wirken. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 27,5 Knoten (ca. 51 km/h).
Foto: Suiiiiiii23, CC0, via Wikimedia Commons
Das Fährschiff “GNV Allegra”:
Die “Allegra” (IMO 8506311, MMSI 247392600, Rufzeichen IBUI –
) wurde 1987 unter der Baunummer 1292 auf der Wärtsilä Marine Perno-Werft (heute Meyer Turku) in Turku als “Kronprins Harald” gebaut. Am 23. März 1987 wurde das Schiff an die Jahre Line abgeliefert und wurde am 26. März 1987 auf der Route Kiel – Oslo in Dienst gestellt. Damit war sie Nachfolgerin der alten “Kronprins Harald” von 1976. Bis 2004 bediente sie die Route gemeinsam mit der “Prinsesse Ragnhild”, bevor diese am 10. Dezember 2004 von der “Color Fantasy” abgelöst wurde.
Im Oktober 1990 schlossen sich Jahre Line und Norway Line zur Color Line zusammen, wodurch auch die “Kronprins Harald” zur Color Line kam.
Nur eine Woche nach einem Brand auf der “Prinsesse Ragnhild” lief die “Kronprins Harald” am 15. Juli 1999 mit circa 1400 Menschen an Bord auf der Fahrt von Oslo nach Kiel im Oslofjord auf Grund. Da es sich nur um eine leichte Grundberührung handelte, konnte sich die Fähre selbst befreien und den norwegischen Hafen Moss anlaufen, wo alle Passagiere unversehrt an Land gebracht wurden. Das Schiff wurde zur Überprüfung nach Emden gebracht und auf der Werft Nordseewerke repariert. Nach dem Unfall beider Schiffe war der Fährverkehr zwischen Kiel und Oslo erstmals seit 1961 unterbrochen. Am 20. Juli 1999 nahm die “Kronprins Harald” wieder ihren Betrieb auf.
Im Januar 2007 wurde das Schiff für 43,6 Millionen Euro an die Irish Continental Group verkauft. Im Februar wurde es an den neuen Eigentümer übertragen, befuhr aber zunächst noch in Charter der Color Line die Route Kiel–Oslo. Mit der Abfahrt am 31. August 2007 vom Kieler Norwegen-Kai befuhr die “Kronprins Harald” die Strecke zum letzten Mal. Im September 2007 wurde sie dort vom Neubau “Color Magic” abgelöst.
Am 10. September 2007 wurde das Schiff an die Irish Continental Line Ltd. übergeben, in “Oscar Wilde” umbenannt und kam unter der Flagge der Bahamas mit Heimathafen Nassau in Fahrt. Ab dem 30. November 2007 verkehrte das Schiff für die Irish Ferries auf den Routen Rosslare – Roscoff und Rosslare – Cherbourg zwischen Irland und Frankreich. Anfang 2012 und 2013 verkehrte das Schiff vorübergehend zwischen Rosslare und Pembroke Dock. Im November 2013 wechselte das Schiff auf die Route Dublin – Holyhead; 2014 bis 2019 verkehrte die “Oscar Wilde” auf den Routen Rosslare – Roscoff und Rosslare – Cherbourg. Im April 2019 gab Irish Continental Group den Verkauf des Schiffes an Mediterranean Shipping Company mit Übergabe im selben Monat bekannt. Ab Ende April 2019 fuhr sie unter der Flagge Zyperns.
Im Mai 2019 wurde das Schiff in “GNV Allegra” umbenannt und kam unter der Flagge Italiens in Fahrt. Sie fährt für Grandi Navi Veloci auf der Route Genua – Porto Torres.
Die “GNV Allegra” ist 166,26 Meter lang, 28,4 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 6,70 Meter. Sie ist mit 31.914 BRZ vermessen und kann 580 PKW befördern. Die Fähre ist für 1.458 Passagiere zugelassen, denen 471 Kabinen in verschiedenen Preisklassen und 15 Suiten zur Verfügung stehen. An Bord gibt es ein á-la-carte Restaurant, ein SB-Restaurant und eine Pizzeria, eine Snack-Bar, ein Shop und eine Kinderspielzone.
Die Maschinenanlage besteht aus zwei Sulzer-Wärtsilä-Dieselmotoren Typ 12 ZAV 40 und zwei Sulzer-Wärtsilä-Dieselmotoren 6 ZAL 40 mit einer Gesamtleistung von 26.902 PS (ca. 19.786 kW), die eine Höchstgeschwindigkeit von 23,5 Knoten ermöglichen. Die Dienstgeschwindigkeit liegt bei 21,5 Knoten (ca. 40 km/h).
Das Foto zeigt die “Allegra” einlaufend Genua – Foto: CAPTAIN RAJU, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons