Die Personenfähre über den Nieuwe Waterweg Maassluis – Rozenburg

Die “Jorina” am Anleger Maassluis – Foto: Ulrich Repp, www.ferriesworldwide.de

Als im 18. und 19. Jahrhundert der Rotterdamer Hafen immer mehr versandete, wurde 1866 mit dem Bau des Nieuwe Waterweg begonnen, Planung und Ausführung leitete der Ingenieur Pieter Caland. Die Freigabe für die Schifffahrt erfolgte im Jahr 1872.

Da eine weitere Vertiefung der Fahrrinne (zu der Zeit etwa 11,6 Meter) nach mehreren Absenkungen des Nieuwe Waterweg technisch als nicht mehr durchführbar galt, legte man in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an der Mündung in die Nordsee die neuen Vorhäfen Europoort und Maasvlakte an. Beide können von den derzeit größten Seeschiffen angefahren werden. Damit der Nieuwe Waterweg auch von größeren Schiffen passiert werden kann, wurde 2018/2019 die Fahrrinne so vertieft, dass Schiffe mit bis zu 15 m Tiefgang das Hafengebiet Botlek erreichen können.

Etwa auf halber Strecke zwischen dem stadtnahen Waalhaven und Hoek van Holland pendelt eine Fähre über den Nieuwe Waterweg und verbindet Maassluis mit Rozenburg. Tagsüber, von 6:00 Uhr bis 19:00 Uhr, ist die Autofähre “Blankenburg”  in Betrieb. Außerhalb dieser Zeit verkehrt die Fußgänger- und Radfahrerfähre “Jorina” über den Nieuwe Waterweg.

Die Personenfähre “Jorina” (ENI 02104101, MMSI 244740873, Rufzeichen PG8222 – )  wurde 1967 auf der Werft van Genderen in Groot Ammers als “Jorina”  für die J. & A.M. Vos Veerdiensten in Alblasserdam gebaut. Ab 1988 fuhr sie als “Michel” zunächst für die Tarago Rederij BV in Rotterdam, ab 1991 unter gleichem Namen für die Noord Zuid Amsterdamse Rederij in Amsterdam. 1993 wurde sie in “Jorina” umbenannt, von 1994 bis 1996 grundlegend renoviert und auf dem Nieuwe Waterweg zwischen Maassluis und Rozenburg eingesetzt. 2015 erfolgte ein erneuter Namenswechsel in “KRVE 71” für die Koninklijke Roeiers Vereeniging Eendracht in Rotterdam. Seit September 2023 verkehrt sie wieder als “Jorina” auf dem Nieuwe Waterweg zwischen Maasluis und Rozenburg.

DIe “Jorina” ist 25,5 Meter lang, 6,25 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 2,20 Meter. Sie ist mit 20 BRZ vermessen und für 55 Fahrgäste zugelassen. Die Maschine besteht aus einem DAF Dieselmotor Typ DKX 1160 mit 320 PS Leistung, der eine Höchstgeschwindigkeit von 10,2 Knoten (ca. 19 km/h) ermöglicht. Foto: Ulrich Repp, www.ferriesworldwide.de