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Marokko – La Méridionale: Tanger Med – Marseille Verified - Hosted By Administrator
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Die französische Reederei La Meridionale bietet wöchentlich 2 Überfahrten ab Porte 4 in Marseille ins marokkanische Tanger Med an. Tanger Med (arabisch طنجة-المتوسط) ist ein marokkanischer Seehafen am westlichen Mittelmeer zwischen Tanger und der spanischen Enklave Ceuta. Er wurde 2007 eröffnet und liegt 47 km östlich der Stadt Tanger. Außer einem großen Containerterminal gibt es einen Fährhafen für 5 Millionen Passagiere und 500.000 Fahrzeuge im Jahr, Terminals für Schüttgut, Stückgut, Öl- und Gasterminals.
La Méridionale läuft 2x wöchentlich am frühen Nachmittag Tanger Med an und verläßt den Hafen wieder um 21:00 Uhr Richtung Marseille. Die Fähre “Massalia” benötigt für die 789 Seemeilen zwischen Tanger Med und Marseille rund 40 Stunden. Während der französischen Sommerferien ist eine Fährbuchung mindestens 2 Monate im Voraus unerläßlich.
Das Fährschiff “Massalia” (IMO 9006253, MMSI 227273000, Rufzeichen FNNO –
) wurde 1992 unter der Baunummer 1315 als “Normandie” auf der finnischen Werft Kvaener Masa Yards in Turku für Brittany Ferries gebaut. Der Stapellauf fand am 5. Oktober 1991 statt, die Fertigstellung des Schiffes erfolgte am 5. Mai 1992. Die Indienststellung der “Normandie” auf der Fährverbindung zwischen Portsmouth und Caen erfolgte am 18. Mai 1992. Das Schiff wurde Ende 2014 auf der spanischen Werft Astilleros de Santander renoviert und mit einem Gaswäscher zur Abgasentschwefelung ausgerüstet.
Die “Massalia” ist 161,45 Meter lang, 26,0 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 25,55 Meter und einen Tiefgang von 6,0 Meter. Sie ist mit 27.541 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 4.225 Tonnen. Die Besatzung besteht aus 137 Personen.
Auf den Ro-Ro-Decks mit 1.720 Spurmetern finden 492 Pkw oder 84 Lkw Platz. Die Ro-Ro-Decks, die sich auf den Decks 2–6 befinden, sind über je eine Bug- und Heckrampe zu erreichen und im Schiff durch Rampen miteinander verbunden. Vor der Bugrampe befindet sich eine seitlich öffnende Bugklappe. Im hintersten Bereich des Schiffes geht das Ro-Ro-Deck auf Deck 5 in ein offenes Deck über. Deck 3 ist direkt über die Bug- und Heckrampe zu erreichen, Deck 5 über landseitige Rampen.
An Bord ist Platz für 1.700 Passagiere. Das Schiff verfügt über 217 Passagierkabinen mit insgesamt 775 Betten. Zusätzlich stehen 14 Kinderbetten zur Verfügung, die bei Bedarf in den Kabinen genutzt werden können. Neben den Kabinen stehen an Bord 216 Ruhesessel und ein Schlafsaal für Männer zur Verfügung. Die Passagierkabinen befinden sich auf den Decks 5, 6 und 7, die Ruhesessel auf Deck 7. Die Einrichtungen für Passagiere, darunter Restaurants und Bars, Kinos und Shops, sind auf den Decks 7, 8 und 9 untergebracht. Die Sitzplätze der Kinos werden bei Nachtpassagen als zusätzliche Ruhesessel genutzt. Auf Deck 8 und 9 befinden sich im hinteren Teil des Schiffes jeweils ein Sonnendeck.
Der Antrieb des Schiffes erfolgt durch vier Viertakt-Zwölfzylinder-Dieselmotoren des Herstellers Wärtsilä (Typ: 12V32E) mit jeweils 4.400 kW Leistung (Gesamtleistung 24.147 PS), die auf zwei Verstellpropeller wirken. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von rund 21 Knoten, die Dienstgeschwindigkeit liegt bei 20,5 Knoten (ca. 38 km/h). Für die Stromversorgung stehen vier Dieselgeneratoren mit jeweils 1.900 kW Leistung (2.375 kVA Scheinleistung) zur Verfügung..
Das Schiff ist mit drei Querstrahlsteueranlagen im Bug ausgerüstet. Es verfügt über zwei Flossenstabilisatoren.
Mit Indienststellung der “Guillaume de Normandie” stellte Brittany Ferries die “Normandie” im April 2025 außer Dienst und verkaufte das Schiff an die französische Reederei La Meridionale. Sie wurde am 25. April 2025 in “Massalia” umbenannt und in Marseille renoviert. Seit Juni 2025 verkehrt sie für La Meridionale auf der Verbindung Marseille – Tanger Med.
Foto: Quentin2a2b, CC0, via Wikimedia Commons
Die “Massalia” als “Normandie”. In den Farben von Brittany Ferries verkehrte sie von 1992 bis 2024. Foto: Stratoswift, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons