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Norwegen – Hurtigruten: Kirkenes – Bergen Verified - Hosted By Administrator
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Die Hurtigruten Bergen–Kirkenes in Norwegen
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Die “Trollfjord” im Hafen von Kirkenes – Foto: Mathis Heibert, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons
Hurtigruten (norwegisch für „die schnelle Route“) ist die übliche Bezeichnung für die traditionelle norwegische Postschifflinie, die seit 1893 die Orte der über 2700 Kilometer langen norwegischen Westküste verbindet. Alternativ wird in Norwegen auch kystruten Bergen–Kirkenes („Küstenroute Bergen-Kirkenes“) als offizielle Bezeichnung gebraucht. Heute fahren die Schiffe im Liniendienst die Küstenlinie Norwegens zwischen Bergen und Kirkenes in elfeinhalb Tagen hin und zurück. Der eigentliche Postverkehr wurde 1984 eingestellt. Im Sommer passieren sie zusätzlich den Trollfjord und den Geirangerfjord. Die Hurtigruten-Strecke ist heute neben ihrer eigentlichen Funktion als Transportmittel eine international bekannte Touristenattraktion. Aktuell wird der Hurtigruten-Verkehr von den beiden Reedereien Hurtigruten AS und Havila Kystruten betrieben. Während die meisten Schiffe der Hurtigruten AS von der DNV als Fähren klassifiziert sind, die neben Passagieren auch PKW und Fracht befördern, sind die Schiffe der Havila Kystruten als reine Passagierschiffe klassifiziert.
Die Schiffe der Hurtigruten verkehren nach einem festen Fahrplan. Jeden Mittag um 12:30 Uhr legt ein Schiff in Kirkenes ab und macht 6 Tage später am Hurtigruten-Terminal in Bergen fest. Die übliche Geschwindigkeit beträgt 15 Knoten. Für die auf der Linie angelaufenen Häfen, vor allem für jene in Nordnorwegen, stellt die tägliche Ankunft des Hurtigruten-Schiffes eine feste Größe im Tagesablauf der Bewohner dar; selbst vorübergehende Änderungen der Abfahrtzeiten der Schiffe – oder gar der Ausfall eines Schiffes – sind den lokalen Medien eine ausführliche Meldung wert. Nicht nur Waren und Personen erreichen mit den Schiffen die entlegensten Dörfer, auch Arzttermine, Behördengänge und Familienbesuche werden mit den Linienschiffen wahrgenommen. In den kleinen Anlaufhäfen ganz im Norden des Landes erfüllen die Schiffe darüber hinaus auch eine weitere soziale Funktion: Während der zumeist halbstündigen Liegezeit gehen Einwohner der Orte an Bord, um dort in der Cafeteria gemeinsam Kaffee zu trinken, Informationen auszutauschen und sich mit aktuellen Zeitschriften zu versorgen. Diese so genannten kaffegjengs verlassen dann unmittelbar vor dem Ablegen wieder das Schiff.
Folgende Häfen werden angelaufen – von Süden nach Norden:
(Karte: Sardon, Carlos-X, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
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Bergen
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Florø
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Måløy
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Torvik
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Ålesund
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Geirangerfjord (saisonal im Sommer)
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Hjørundfjord (saisonal im Herbst)
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Molde
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Kristiansund
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Trondheim
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Rørvik
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Brønnøysund
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Sandnessjøen
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Nesna
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Ørnes
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Bodø
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Stamsund
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Svolvær
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Stokmarknes
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Sortland
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Risøyhamn
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Harstad
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Finnsnes
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Tromsø
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Skjervøy
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Øksfjord
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Hammerfest
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Havøysund
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Honningsvåg
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Kjøllefjord
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Mehamn
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Berlevåg
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Båtsfjord
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Vardø
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Vadsø (nur nordgehend)
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Kirkenes
Die Liegezeit in den Häfen bemisst sich sowohl nach dem Zeitaufwand des Be- und Entladens als auch nach der touristischen Bedeutung des Hafenortes oder der Stadt. Einige Häfen weisen eine Liegezeit von bis zu sechs Stunden auf. Bei solchen Liegezeiten besteht für Touristen die Möglichkeit der Teilnahme an organisierten Landausflügen und Besichtigungen.
Schiffsbegegnungen:
Bei einer Begegnung der Schiffe auf See werden folgende Signale gegeben: Das nordgehende Schiff gibt zweimal lang, einmal kurz und das südgehende Schiff zweimal lang, einmal kurz, einmal lang. Die Begrüßung erfolgt am Tage per Signalhorn und bei Dunkelheit per Scheinwerfer, wobei das nordgehende Schiff in der Regel zuerst grüßt.
Die aktuelle Flotte der Hurtigruten besteht aus Schiffen der Reedereien Hurtigruten AS und Havila Kystruten. Sie setzt sich zusammen aus dem einen verbliebenen Schiff der „mittleren Generation“, der “Vesterålen” von 1983, sowie aus den neueren Schiffen der Hurtigruten AS und Havila Kystruten.
Der Lebenslauf der heute als mittlere Generation bezeichneten Schiffe spiegelt den entscheidenden Wendepunkt in der Flottenpolitik der Hurtigruten-Reedereien in den 1980er Jahren wider. Erstmals waren für den Frachttransport Stellplätze für Container am Heck der Schiffe vorgesehen. Dieses Konzept bewährte sich jedoch nicht, da sich die Erwartungen an den geplanten Container-Transport bei weitem nicht erfüllten, während die Kabinenkapazitäten nicht ausreichten.
So wurde im Jahr 1988 ein Umbau der drei Schwesterschiffe dieser Generation beschlossen. Bei diesem Umbau erhielten sie anstelle der Containerstellplätze am Heck einen neuen Kabinenaufbau. Damit und mit dem zusätzlich mittschiffs aufgesetzten Panoramasalon konnten sowohl die Kabinenplätze nahezu verdoppelt als auch der Komfort für die Passagiere erheblich verbessert werden. Die mit diesem neuen Konzept gesammelten guten Erfahrungen flossen in die Konzeption der folgenden Schiffsgeneration(en) maßgeblich ein. Mit dem Umbau dieser Schiffsgeneration begann die Umstrukturierung der gesamten Flottenpolitik der Hurtigruten vom reinen Transportschiff für Distanzpassagiere hin zum komfortorientierten Kreuzfahrtschiff. Nach dem Verkauf der “Lyngen” und der “Narvik” 2007 kommt aus dieser Generation lediglich noch die “Vesterålen” zum Einsatz.
Schon bei der Konzeption der ersten Einheiten der neuen Generation der Hurtigrutenschiffe setzten die Reedereien in Bezug auf Ausstattung und Komfort auf einen Schiffstyp, der mit einem kleinen Kreuzfahrtschiff vergleichbar ist. Erstmals wurden Suiten, Wellnessbereiche und Swimmingpools auf den Schiffen eingerichtet. Somit war es auch möglich, diese Schiffe – vor allem im passagierschwachen Winterhalbjahr – als so genannte Expeditionsschiffe außerhalb der Hurtigruten einzusetzen und so neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Schiffe dieser Generation variieren trotz ihres gleichen Grundkonzeptes teilweise stark in Größe, Design und Ausstattung, so dass man sie nicht als Schwesterschiffe einstufen kann. Prägende Gemeinsamkeit aller Schiffe dieser Generation ist jedoch der auffällig über der Brücke auf Deck 7 oder 8 platzierte Panoramasalon, der den Fahrgästen auch bei schlechter Witterung einen guten Ausblick bietet.
Die aktuelle Hurtigruten-Flotte:
MS “Kong Harald”:
Die “Kong Harald” (IMO 9039119, MMSI 257200000, Rufzeichen LGIY –
) war das erste Schiff der so genannten „neuen Generation“ (De Nye Skipene) auf der Hurtigruten. Sie wurde am 7. Februar 1992 mit der Baunummer 101 auf der Volkswerft Stralsund auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 28. November 1992. Am 25. Juni 1993 wurde das Schiff an die Reederei Troms Fylkes Damskipsselskap A/S abgeliefert und von Hjordis Opseth, der Gattin des damaligen norwegischen Verkehrsministers Kjell Opseth, in Stralsund getauft. Der Planeinsatz auf der Hurtigruten begann am 6. Juli 1993. Im Mai 2006 übernahm die Reederei Hurtigruten ASA das Schiff und vercharterte es zunächst kurzzeitig an Norsk Hydro als Wohn- und Hotelschiff, bevor es wieder im Hurtigruten-Dienst eingesetzt wurde. Mit Stand Oktober 2024 steht das Schiff im regulären Hurtigruten-Einsatz.
Die “Kong Harald” ist 121,8 Meter lang, 19,2 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 4,70 Meter. Sie ist mit 11.204 BRZ vermessen und kann auf 6 Decks 622 Passagiere und 12 PKW befördern. An Bord gibt es ein Restaurant, ein Bistro, eine Bar, einen Souvenirladen, mehrere Aufenthaltsräume, den Panoramasalon auf Deck 7, sowie einen kleinen Fitnessraum und eine Sauna. Hinten auf Deck 6 befindet sich ein „Outdoor-Jacuzzi-Deck“, die beiden Whirlpools sind allerdings oft abgedeckt. Die ursprüngliche Innenausstattung des Schiffes wies dekorative Details wie Kronen und Lilien auf; die Farben waren allgemein – in Übereinstimmung mit dem Namensgeber – gedeckt (vorwiegend königsblau) gehalten. Anfang 2016 erhielten die “Kong Harald” und weitere Schiffe der Reederei eine neue Innenausstattung, deren Gestaltung von Hurtigruten als „arktisches Design“ bezeichnet wird. Die neue Ausstattung hat einerseits Kritik hervorgerufen (unter anderem wurde kritisiert, dass sie zu sehr an ein Hotel erinnere und es ihr an maritimem Charakter fehle); andererseits wurde sie auch als notwendige Erneuerung gelobt.
Die Kabinen und Gemeinschaftsbereiche wurden 2016 sowie 2023 modernisiert. Der Antrieb aller Hurtigruten Schiffe sollte auf Flüssigerdgas umgestellt werden, um Auflagen der norwegischen Regierung zur Verlängerung der Konzession nachzukommen. Während Havila Kystruten für seine vier Schiffsneubauten Flüssigerdgas einsetzt, erwies sich die Umrüstung der vorhandenen Schiffe für Hurtigruten als nicht machbar. Von Oktober 2022 bis Mai 2023 wurde das Schiff daher von Kongsberg Maritime in der Myklebust Verft auf Hybrid (Biodiesel mit Batteriepack) umgerüstet.
Die Antriebsanlage der “Kong Harald” bestand ursprünglich aus den beiden Hauptmotoren des Typs MaK 6M552C mit einer Gesamtleistung von 9.000 kW (12.237 PS), die über Reduktionsgetriebe (Lohmann GCK 755) auf jeweils einen Kamewa-Verstellpropeller wirken. Die Stromversorgung des Schiffes erfolgt über zwei Wellengeneratoren mit einer elektrischen Leistung von je 2.875 kVA. Zusätzlich verfügt das Schiff über zwei Generatoren, die von Dieselmotoren des Typs Bergen Diesel KRG-8 angetrieben werden. Als Manövrierhilfe sind im Bug zwei Querstrahlanlagen installiert.
Seit Mai 2023 ist das Schiff mit zwei Dieselmotoren des Typs B33:45L6P von Bergen Engines und zwei Akkumulatoren mit einer Kapazität von jeweils 1120 kWh ausgerüstet. Die Dieselmoteren verwenden Biodiesel und sind mit SCR-Katalysatoren ausgestattet. Dadurch verringern sich die CO2-Emissionen um mindestens 25 Prozent, die Stickstoff-Emissionen um 80 Prozent.
Das Foto zeigt die “Kong Harald” 2017 in Stokmarknes – Foto: Wolfgang Fricke, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons
MS “Nordkapp”:
Die “Nordkapp” (IMO 9107772, MMSI 259330000, Rufzeichen LASQ –
) wurde am 24. November 1994 auf der norwegischen Werft Kværner Ulsteinvik a.s. (Kleven Verft A/S) in Ulsteinvik auf Kiel gelegt. Der Stapellauf fand am 18. August 1995 statt, die Ablieferung des fertiggestellten Schiffs an die Reederei Ofotens og Vesteraalens Dampskibsselskap A/S (OVDS) erfolgte am 23. März 1996. Am gleichen Tag wurde die “Nordkapp” von Königin Sonja von Norwegen getauft. Am 2. April 1996 nahm die “Nordkapp” den Liniendienst auf der Hurtigruten zwischen Bergen und Kirkenes auf. Bis zur Indienststellung der “Fram” im Jahr 2007 wurden in den Winterhalbjahren seit 2005 auch Expeditions-Kreuzfahrten auf der Südhalbkugel, besonders in der Antarktis, durchgeführt. Im Jahr 2016 wurde die Nordkapp umfassend modernisiert und erhielt eine neue Innenausstattung im neuen arktischen Design, inspiriert vom arktischen Meer und der norwegischen Küstenlandschaft. Die “Nordkapp” besitzt ein Expeditionsteam, das Vorträge im Konferenzraum hält, Ausflüge begleitet und den Passagieren viel Wissenswertes über Orte und Landschaften entlang der Route vermittelt.
Die “Nordkapp” ist 123,3 Meter lang, 24,4 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 10,3 Meter und einen maqximalen Tiefgang von 4,70 Meter. Sie ist mit 11.386 BRZ vermessen. Die Besatzung besteht aus 59 Personen.
Die “Nordkapp” bietet auf 7 Decks Platz für 691 Passagiere in 226 Kabinen und 481 Betten. 45 Stellplätze für Autos können über eine Laderampe an der Backbord-Seite erreicht werden.
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Deck 7: Panorama-Longue mit Bar, Multe-Bäckerei, Fitnessraum, Sonnendeck
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Deck 6: Brücke, Kabinen, zwei Whirlpools
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Deck 5: Kabinen, 6 Rettungsboote, Rettungsinseln, Freiluft-Balustrade
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Deck 4: Panorama-Restaurant Torget, à-la-Carte-Restaurant Kysten, Brygge-Bistro, Bibliothek, Spielzimmer, Anlaufstelle für Ausflüge, Souvenir- und Kleidungs-Shop, zwei Besprechungsräume
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Deck 3: Rezeption, Lobby, Gangway, Kabinen, öffentliche Wäscherei
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Deck 2: Kabinen, Autodeck, Krankenstation, Sauna
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Deck 1: Zugang nur für Besatzungsmitglieder
Die “Nordkapp” ist mit einer dieselmechanischen Antriebsanlage ausgestattet. Sie besteht aus zwei Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs Krupp 6M552C mit einer Gesamtleistung von 9.000 kW (12.237 PS), die über Lohmann Navilus GCK 755HP Reduktionsgetriebe und Wellenanlagen auf die beiden KaMeWa-Verstellpropeller wirken. Während der Fahrt erfolgt die Stromversorgung über zwei Wellengeneratoren. Darüber hinaus sind zwei zusätzliche Dieselgeneratoren, die von Achtzylindermotoren des Typs Ulstein KRG-8 angetrieben werden, sowie ein Notgenerator installiert. Zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten ist die “Nordkapp” mit je zwei Brunvoll-Querstrahlanlagen im Bug- und Heckbereich ausgerüstet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 19 Knoten (35 km/h).
Das Foto zeigt die “Kong Harald” 2017 in Stokmarknes – Foto: Wolfgang Fricke, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons
MS “Nordlys”:
Die “Nordlys” (IMO 9048914, MMSI 259139000, Rufzeichen LHCW –
) wurde Anfang 1993 als Schwesterschiff der zuvor gebauten “Kong Harald” für die norwegische Reederei Troms Fylkes Dampskibsselskap A/S (TFDS) bei der Volkswerft in Stralsund mit der Baunummer 102 auf Kiel gelegt. Das Schiff lief am 13. August 1993 vom Stapel und wurde am 22. März 1994 von der norwegischen Politikerin Kirsti Kolle Grøndahl in Oslo getauft. Sie ist bereits das zweite Schiff der Reederei, das diesen Namen trägt.
Nach der Indienststellung lief die “Nordlys” zu einer Kurzkreuzfahrt aus, die unter anderem über Stavanger, Newcastle und London führte. Am 4. April 1994 nahm sie offiziell den Liniendienst auf der Hurtigruten zwischen Bergen und Kirkenes auf.
Als die Reederei TFDS in finanzielle Schwierigkeiten geriet, wurde die “Nordlys” im Juni 2003 an das Unternehmen Kirberg Shipping KS übereignet. TFDS wurde jedoch ein Rückkaufrecht nach 10 und 15 Jahren eingeräumt. Im Rahmen der Fusionierung der Troms Fylkes Dampskibsselskap A/S (TFDS) und der Ofotens og Vesteraalens Dampskibsselskap A/S (OVDS) im März 2006 übernahm die Reederei Hurtigruten ASA den Betrieb des Schiffes.
Die “Nordlys” ist 121,8 Meter lang, 19,2 Meter Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 10,3 Meter und einen Tiefgang von 4,70 Meter. Sie ist mit 11.204 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 850 Tonnen. Die Besatzung besteht aus 55 Personen.
Die “Nordlys” kann bei Tagesfahrten bis zu 691 Passagiere aufnehmen. Sie verfügt über 475 Betten in 226 Kabinen (davon 17 Innenkabinen). Drei der Außenkabinen sind barrierefrei. Die 45 Fahrzeug-Stellplätze werden über eine hydraulisch betätigte Laderampe auf der Backbordseite erreicht.
Zu den für die Passagiere zugänglichen Bordeinrichtungen, deren Bezeichnungen auf astronomische Themen verweisen, gehören das Restaurant „Stjernesalen“, das Bistro („Aurora“) sowie der Panorama- und Beobachtungssalon („Orion“ und „Sirius“) mit Bars auf Deck 7. Darüber hinaus stehen den Passagieren ein kleiner Fitnessraum sowie eine Sauna zur Verfügung.
Die dieselmechanische Antriebsanlage der “Nordlys” besteht aus den beiden mittelschnell laufenden (Drehzahl: 500/min) Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs MaK 6M552C mit einer Gesamtleistung von 9.000 kW (12.237 PS), die über Reduktionsgetriebe (Lohmann GCK 755) auf jeweils einen Kamewa-Verstellpropeller wirken. Die Stromversorgung des Schiffes erfolgt über zwei Wellengeneratoren mit einer elektrischen Leistung von je 2.875 kVA. Zusätzlich verfügt das Schiff über zwei 1.500-kVA-Generatoren, die von Dieselmotoren des Typs Bergen Diesel KRG-8 angetrieben werden. Der Notstromgenerator leistet 265 kVA. Als Manövrierhilfe sind im Bug zwei Querstrahlanlagen installiert. Um Rollbewegungen zu reduzieren, ist die “Nordlys” mit einem Paar Stabilisatorflossen ausgerüstet.
Das Foto zeigt die “Nordlys” in Tromsö – Foto: Virtual-Pano, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Die “Nordnorge”:
Die “Nordnorge” (IMO 9107784, MMSI 259371000, Rufzeichen 3YGW –
) wurde auf der Werft Kværner Ulsteinvik a.s. (Kleven Verft A/S) in Ulsteinvik gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 8. September 1995. Am 19. März 1997 wurde das Schiff an die Reederei Ofotens og Vesteraalens Dampskibsselskap A/S (OVDS) abgeliefert. Einen Tag später erfolgte die Taufe durch die norwegische Politikerin Sissel Rønbeck. Nach einer Kreuzfahrt durch die Nordsee nahm die Nordnorge am 29. April 1997 den Liniendienst auf der Strecke Bergen – Kirkenes auf.
Beginnend von November 2002 bis April 2003 wurde die “Nordnorge” in den folgenden Jahren während der Wintermonate der Nordhalbkugel für Expeditions-Kreuzfahrten in der Antarktis eingesetzt. Im Herbst 2004 legte die “Nordnorge” die Strecke zwischen Hammerfest (Norwegen) und Ushuaia (Argentinien) in 43 Tagen zurück. Dabei wurden unter anderem mehrere europäische Städte, die Kanarischen Inseln sowie Rio de Janeiro und Buenos Aires angelaufen.
Im Winterhalbjahr 2008/09 war die “Nordnorge” aufgrund massiver finanzieller Probleme der Reederei Hurtigruten ASA aufgelegt und später als Hotelschiff an Aker Solutions verchartert. Im Sommer 2009 erfolgte eine Generalüberholung bei der Bredo-Werft in Bremerhaven. Am 1. April 2010 wurde sie wieder in den Liniendienst an der norwegischen Küste eingegliedert.
Im Jahr 2016 erfuhr das Schiff eine umfangreiche Modernisierung in einem neuen arktischen Design, inspiriert vom arktischen Meer und der norwegischen Küstenlandschaft. Neu gestaltet wurden unter anderem die Restaurants, die Multe-Bäckerei, die Rezeption mit Expeditionsleitung und Shop sowie zahlreiche Kabinen. Des Weiteren tauschte man sämtliche Bodenbeläge gegen sichere geräuschdämpfende Beläge aus. Die “Nordnorge” besitzt ein Expeditionsteam, das Vorträge im Konferenzraum hält, Ausflüge begleitet und den Passagieren viel Wissenswertes über Orte und Landschaften entlang der Route vermittelt.
Die “Nordnorge” ist 123,2 Meter lang, 19,5 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 10,3 Meter und einen maximalen Tiefgang von 4,7 Meter. Sie ist mit 11.384 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 1.171 Tonnen. Die Besatzung besteht aus 59 Personen.
Die “Nordnorge” ist für maximal 590 Passagiere zugelassen. Sie verfügt über 476 Betten in 211 Kabinen, von denen drei barrierefrei gestaltet sind. Das Kabinenangebot beinhaltet 12 Suiten unterschiedlicher Größe. Auf dem Schiff sind Stellplätze für 35 Fahrzeuge vorhanden. Der Zugang zum Fahrzeugdeck erfolgt über eine hydraulisch betätigte Rampe auf der Backbordseite. Die “Nordnorge” ist mit dem Restaurant „Torget“, einem A-la-carte-Restaurant, einem Bistro sowie der Multe-Bäckerei mit Cafe und Eisbar ausgestattet. Oberhalb der Brücke hat man von einer großzügigen dreiseitigen verglasten Lounge (Explorer-Salon) mit der Panorama-Bar einen guten Blick auf die vorbeiziehenden Landschaften. Ebenfalls auf Deck 7 befindet sich das Sonnendeck mit geschützten und beheizten Sitzbereichen. Darüber hinaus bietet das Schiff ein Promenadendeck, einen Fitnessraum, einen Wellness-Bereich mit Sauna sowie zwei Whirlpools im Außenbereich. Das Schiff ist mit WLAN ausgestattet.
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Deck 7: Explorer-Salon mit Panorama-Bar, Multe-Bäckerei mit Cafe und Eisbar, Sonnendeck, Spielecke, Fitnessraum
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Deck 6: Brücke, Kabinen, 2 Whirlpools
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Deck 5: Kabinen, 6 Rettungsboote, Rettungsinseln, umlaufendes Promenadendeck
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Deck 4: Restaurant „Torget“, Bistro „Bygga“, A-la-carte-Restaurant „Kysten“, Rezeption „Kompass“ mit Tour-Guide und Shop, 2 Konferenzräume
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Deck 3: Rezeption, Vestibül, Gangway, Kabinen, Wäscherei
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Deck 2: Kabinen, Autodeck, Krankenstation, Sauna
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Deck 1: Zugang nur für Besatzungsmitglieder
Die konventionell ausgeführte Antriebsanlage der “Nordnorge” besteht aus zwei Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren der Baureihe Krupp 6M552C mit einer Gesamtleistung von 9.000 kW (12.237 PS), die über Reduktionsgetriebe des Typs Lohmann Navilus GCK 755HP auf die beiden KaMeWa-Verstellpropeller wirken. Die Stromversorgung erfolgt über zwei Wellengeneratoren, die von zwei zusätzlichen Dieselgeneratoren und einem Notgenerator ergänzt werden. Zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten ist die “Nordnorge” mit je zwei Brunvoll-Querstrahlanlagen im Bug- und Heckbereich ausgerüstet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 19 Knoten (ca. 35 km/h).
Das Foto zeigt die “Nordnorge” 2021 im Hjörundfjord – Foto: Wolfgang Fricke, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons
Die “Polarlys”:
Am 14. Juni 1994 schlossen die Reederei Troms Fylkes Dampskibsselskap ASA und die Werft Ulstein Verft AS den Vertrag über den Bau eines neuen Schiffes, das auf der Hurtigruten zum Einsatz kommen sollte. Der Rumpf wurde als Baunummer 223 auf der Ulstein Verft in Ulsteinvik am 1. Februar 1995 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 4. November 1995 und am 23. März 1996 konnte das Schiff abgeliefert werden. Am gleichen Tag wurde das Schiff von der Juristin und Politikerin Ann Kristin Olsen auf den Namen “Polarlys” (IMO 9107796, MMSI 259322000, Rufzeichen LHYG –
) getauft.
Unmittelbar nach der Indienststellung unternahm die Polarlys eine Kurzkreuzfahrt zu den Shetland- und den Orkney-Inseln. Am 17. April 1996 nahm das Schiff den Liniendienst auf der Hurtigruten auf und ersetzte die Nordstjernen.
Die “Polarlys” ist 123,0 Meter lang, 19,5 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 10,30 Meter und einen maximalen Tiefgang von 4,90 Meter. Sie ist mit 11.341 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 1.150 Tonnen.
Die “Polarlys” verfügt über sieben Decks und bietet 619 Passagieren Platz. Es gibt 473 Betten in 225 Kabinen. Die 35 Stellplätze für Autos an Bord können über eine seitliche Ladeluke an Bord erreicht werden. Die Innenausstattung des Schiffes orientiert sich an der Natur Skandinaviens. Die “Polarlys” verfügt über die für ein Schiff ihres Baujahres und ihrer Kategorie üblichen Ausstattungen und Einrichtungen. So gibt es ein Restaurant, Bistro, Bar sowie Aufenthaltsräume, ein Fitnessraum, zwei Whirlpools und eine Sauna an Bord. Das Schiff wurde 2016 neu instand gesetzt und die Ausstattung modernisiert.
Die “Polarlys” ist mit einer dieselmechanischen Antriebsanlage ausgestattet. Sie besteht aus zwei „Vater-und-Sohn“ Antriebsgruppen; jede umfasst zwei Neunzylinder-Reihendieselmotoren des Typs Ulstein-Bergen BRM-9 („Vater“, in Fahrtrichtung voraus eingebaut) bzw. Ulstein-Bergen KRG-9 („Sohn“, in Fahrtrichtung achtern eingebaut). Die Gesamtleistung beträgt 11.260 kW (15.309 PS), die Nenndrehzahl der Motoren beträgt 750/min. Sie wirken gemeinsam über zentral angeordnete Reduktionsgetriebe („Doppelmotorengetriebe“) des Typs Volda ACG1500/900HV und Wellenanlagen auf jeweils einen Verstellpropeller. Die Generatoren (Wellengeneratoren) des Schiffes sind direkt an die Hauptmotoren gekoppelt und wurden von Leroy Somer hergestellt. Sie leisten 1.600 kW („Vater“-Seite, Hauptgenerator) bzw. 1.550 kW („Sohn“-Seite, Hilfsgenerator). Als Manövrierhilfen dienen zwei Querstrahlanlagen im Bug mit einer Leistung von je 600 kW (ca. 815 PS) und eine Anlage im Heck mit einer Leistung von 880 kW (ca. 1.200 PS).
Das Foto zeigt die “Polarlys” im Geirangerfjord – Foto: Virtual-Pano, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Die “Richard With”:
Die “Richard With” (IMO 9040429, MMSI 258500000, Rufzeichen LGWH –
) ist nach der “Kong Harald” und der “Nordlys” das dritte Schiff der Hurtigruten AS, das auf der Volkswerft Stralsund entstand. Sie wurde am 31. März 1992 mit der Baunummer 103 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 14. Februar 1993. Nach der Fertigstellung wurde das Schiff am 19. November 1993 von Åshild Haugan in Stralsund auf den Namen “Richard With” getauft und am 22. November 1993 an die Reederei Ofotens og Vesteraalens Dampskibsselskap A/S (OVDS) abgeliefert.
Ende November 1993 nahm die “Richard With” den planmäßigen Liniendienst auf der Hurtigruten auf. Ende 2002 übernahm eine Investorengemeinschaft das Schiff, das jedoch weiterhin in Charter der Reederei OVDS auf der Hurtigruten eingesetzt wurde. Seit 16. Dezember 2005 ist die Kystruten KS mit Sitz in Narvik Eigner der “Richard With”.
Im November 2018 wurde die Richard With für eine Generalüberholung in der Fosen-Werft eingedockt. In einem ersten Schritt wurde die Innenausstattung des Schiffes gemäß den neuen Standards der Hurtigruten modernisiert. In einem zweiten Schritt sollte der Antrieb innerhalb der nächsten zwei Jahre auf Flüssigerdgas umgestellt werden, um Auflagen der norwegischen Regierung zur Verlängerung der Konzession nachzukommen. Während Havila Kystruten für seine vier Schiffsneubauten Flüssigerdgas einsetzt, erwies sich die Umrüstung der vorhandenen Schiffe für Hurtigruten als nicht machbar. Von Februar bis Anfang August 2022 wurde das Schiff daher von Kongsberg Maritime in der Myklebust Verft auf Hybrid (Biodiesel mit Batteriepack) umgerüstet.
Die “Richard With” ist 121,8 Meter lang, 19,2 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 10,53 Meter und einen maximalen Tiefgang von 4,70 Meter. Sie ist mit 11.205 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 850 Tonnen.
Die “Richard With” bot ursprünglich auf sieben Decks Platz für 691 Passagiere. In den 227 Kabinen standen 460 Betten zur Verfügung. Für 55 Autos waren Stellplätze auf dem Schiff vorhanden. Nach Umbauten bietet sie aktuell Platz für 590 Passagiere, verfügt über 223 Kabinen mit 458 Betten und Stellplätze für 45 Autos. Letztere können über eine Rampe auf der Backbordseite erreicht werden. An Bord gibt es neben einem Restaurant zwei Bistros sowie Aufenthalts- und Panoramasalons. Darüber hinaus stehen den Passagieren ein Fitnessraum, eine Sauna sowie ein Wellness-Center und zwei Whirlpools zur Verfügung.
Die Innenausstattung des Schiffes orientiert sich an der Natur Skandinaviens. Zahlreiche Bilder an Bord stammen von den Künstlern Karl Erik, Eva und Jan Harr aus Harstad. Das Hauptwerk auf dem Schiff ist eine, fast über die gesamte Breite des Schiffes reichende, Darstellung der Trollfjordschlacht auf Deck 4.
Die dieselmechanische Antriebsanlage der “Richard With” bestand ursprünglich aus zwei mittelschnell laufenden (Drehzahl: 500/min) Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs MaK 6M552C, die über Reduktionsgetriebe (Lohmann GCK 755) auf jeweils einen KaMeWa-Verstellpropeller wirkten. Anfang 2014 wurde die konventionelle Propeller-Ruder-Anordnung im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen durch das integrierte Propeller-Ruder-System „Promas Lite“ von Rolls-Royce ersetzt. Damit sollte die Effektivität des Antriebs bei Geschwindigkeiten von 15 Knoten um 11 bis 14 Prozent gesteigert werden. Als Manövrierhilfe sind im Bug zwei Querstrahlanlagen installiert. Um Rollbewegungen zu reduzieren, ist die “Richard With” mit einem Paar Stabilisatorflossen ausgerüstet.
Die Stromversorgung des Schiffes erfolgt über zwei Wellengeneratoren mit einer elektrischen Leistung von je 2.875 kVA. Zusätzlich verfügt das Schiff über zwei 1.500-kVA-Generatoren, die von Dieselmotoren des Typs Bergen Diesel KRG-8 angetrieben werden. Der Notstromgenerator leistet 265 kVA.
Seit August 2022 ist das Schiff mit zwei Dieselmotoren des Typs B33:45L6P von Bergen Engines und zwei Akkumulatoren mit einer Kapazität von jeweils 1120 kWh ausgerüstet. Die Dieselmoteren verwenden Biodiesel und sind mit SCR-Katalysatoren ausgestattet. Dadurch verringern sich die CO2-Emissionen um mindestens 25 Prozent, die Stickstoff-Emissionen um 80 Prozent.
Foto: Wolfgang Fricke, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons
Die “Trollfjord”:
Die Kiellegung der “Trollfjord” (IMO 9233258, MMSI 258465000, Rufzeichen LLVT –
) erfolgte am 18. April 2001 auf der schwedischen Werft Bruces Verkstad A/B in Landskrona. Nach dem Stapellauf am 10. Oktober 2001 wurde das Schiff in die norwegische Stadt Rissa überführt und auf der Werft Fosen Mekaniske Verksteder AS am 8. Mai 2002 fertiggestellt. Am 14. Mai 2002 wurde die “Trollfjord” in Trondheim von der norwegischen Musikerin Kari Bremnes getauft.
Das Schiff wurde von Falkum Hansen Design A/S entworfen und ist sowohl was ihre äußere Erscheinung, als auch Ihre Innenausstattung betrifft, in einem modernen Stil gehalten. Die Gestaltung der Einrichtung wurde vom Winter an der nordeuropäischen Küste inspiriert. Ihr Schwesterschiff ist die nahezu baugleiche “”Maud” (ehemalige “Midnatsol”). Im Gegensatz zu diesem besaß die “Trollfjord” bei Kiellegung jedoch nur zwei Bugstrahlruder. Da sich diese im Betrieb als zu schwach erwiesen, wurde ein drittes Bugstrahlruder zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet. Neben dem Einsatz im Liniendienst auf der Hurtigruten wird die “Trollfjord” auch zeitweise für Kreuzfahrten in europäischen Gewässern eingesetzt.
Die “Trollfjord” ist 135,75 Meter lang, 21,5 Meter breit, hat eine Seitenhöge von 13,0 Meter und einen maximalen Tiefgang von 5,10 Meter. Sie ist mit 16.140 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 1.180 Tonnen.
Die “Trollfjord” bietet Platz für 822 Passagiere, hierzu stehen 646 Betten in 309 Kabinen zur Verfügung. Für Autos sind 45 Stellplätze auf dem Schiff vorhanden, die über eine hydraulische Laderampe auf der Backbordseite erreicht werden können.
Die Bordeinrichtungen der “Trollfjord” orientieren sich am Standard moderner Passagierschiffe. Das Schiff verfügt über Restaurants, Bistros, Aufenthalts- und Panoramasalons sowie über einen Wellness-Bereich mit Fitnessraum und Sauna. Die beiden Whirlpools an Deck können ganzjährig genutzt werden.
Die “Trollfjord” ist mit einer dieselmechanischen Maschinenanlage ausgerüstet. Die beiden Neunzylinder-Dieselmotoren des Typs Wärtsilä 32 entwickeln bei einer Drehzahl von 750/min eine Zylinderleistung von 500 kW. (Gesamtleistung 9.000 kW / 12.237 PS). Sie wirken über Reduktionsgetriebe auf zwei Propellergondeln des Typs Ulstein / Rolls-Royce „Aquamaster Contaz 35“. Die Besonderheit dieser Gondeln sind die beiden koaxial angeordneten gegenläufig rotierenden 5-Blatt-Festpropeller mit einem Durchmesser von 3,1 beziehungsweise 3,4 Metern. Die Gondeln können um 360° gedreht werden und ermöglichen mit den drei Querstrahlanlagen im Bug eine hohe Manövrierfähigkeit. Darüber hinaus verfügt das Schiff über zwei Dieselgeneratoren und eine Notstromversorgung.
Das Foto zeigt die “Trollfjord” in Bergen – Foto: Ryan Hodnett, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Die “Vesterålen”:
Die bei der Kaarbø’s Mekaniske Verkstad in Harstad gebaute “Vesterålen” (IMO 8019368, MMSI 258478000, Rufzeichen LLZY –
) lief am 18. September 1982 vom Stapel, wurde am 10. Februar 1983 getauft und kurz darauf für die damalige Reederei Vesteraalens Dampskibsselskab A/S, Stokmarknes, in Dienst gestellt. Im Jahr 2006 wurde die “Vesterålen” von der Reederei Hurtigruten ASA übernommen. Der Name des Schiffes bezieht sich auf eine Inselgruppe etwa 300 km nördlich des Polarkreises vor der Küste Norwegens. Sie ist das mittlerweile dritte Schiff in der Hurtigrute, das diesen Namen trägt. Die erste “Vesteraalen” aus dem Jahr 1892 war das erste Hurtigruten-Schiff, das am 2. Juli 1893 den Hafen von Trondheim in Richtung Hammerfest verließ.
1988 und 1995 erfolgten umfangreiche Umbauten, die den Charakter und die Silhouette des Schiffes veränderten. Der ursprünglich für den Transport von ISO-Containern vorgesehene Heckbereich erhielt in den MWB Motorenwerken Bremerhaven einen Aufbau. Dadurch entstanden zusätzliche Kabinenkapazitäten, ein Salon und ein Aussichtsdeck. Im Jahr 1995 wurde bei Haugesund Mekaniske Verksted mittschiffs ein Panoramasalon aufgesetzt, der den Passagieren eine gute Rundumsicht bietet.
Die “Vesterålen” ist 108,55 Meter lang, 16,52 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 8,85 Meter und einen maximalen Tiefgang von 4,6 Meter. Sie ist mit 6.261 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 900 Tonnen.
Die “Vesterålen” bietet seit dem letzten Umbau Platz für 550 Passagiere. Sie verfügt über 300 Betten in 147 Kabinen; alle Kabinen sind mit Dusche und WC ausgestattet. Die 35 Stellplätze für PKW können über eine Laderampe auf der Backbordseite erreicht werden. Die Ausstattung des Schiffes umfasst verschiedene Salons, ein Restaurant und Café, einen Shop und zwei Konferenzräume.
Die beiden Antriebsanlagen der “Vesterålen” bestehen aus jeweils einem 16-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor des Typs BMV Bergen Diesel KVM-16 mit 4.760 kW (6.472 PS) Gesamtleistung, der über Reduktionsgetriebe (Ulstein 600 AGSC) und Wellenanlage auf einen Verstellpropeller wirkt. Das Schiff verfügt über drei Hauptgeneratoren. Zwei (Backbord- und Steuerbord-Generator) werden von Dieselmotoren des Typs BMV Bergen Diesel KRG-5, ein weiterer von einem Dieselmotor des Typs BMV Bergen Diesel KRG-3 angetrieben. Darüber hinaus steht ein Notstromdiesel zur Verfügung.
Um die Manövrierfähigkeit bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten zu verbessern, ist die “Vesterålen” mit jeweils einer Brunvoll-Querstrahlanlage im Bug und Heck ausgerüstet.
Nahezu baugleiche Schwesterschiffe waren die “Narvik” und “Lyngen”. Diese Einheiten wurden ebenso wie die Vesterålen mehrfach umgebaut und erhielten ähnliche Heckaufbauten und ebenfalls einen Panoramasalon mittschiffs. Diese Schiffe haben mittlerweile den Liniendienst auf der Hurtigrute verlassen und wurden an andere Reedereien veräußert.
Foto: Wolfgang Fricke, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons