Großbritannien – Red Funnel: Southampton – Isle of Wight Verified - Hosted By Administrator
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Die Fährverbindung von Southampton nach East Cowes/Isle of Wight
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Der Fährterminal der Red Funnel Red Jet Schnellfähren in Cowes – Foto: ITookSomePhotos, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Die Red Funnel Group, kurz Red Funnel, ist eine Fährgesellschaft mit Niederlassung in Southampton (England). Die Fähren fahren auf der Route zwischen Southampton und East Cowes auf der Isle of Wight. Die Reederei wurde 1820 von George Ward und William Fitzhugh als Isle of Wight Royal Mail Steam Packet Company in Southampton gegründet. Der korrekte Firmenname lautet heute Southampton Isle of Wight and south of England Royal Mail Steam Packet Company Limited, wobei der Handelsname Red Funnel zu deutsch Roter Schornstein bedeutet und sich auf die markant rot lackierten Schornsteine auf den Schiffen der Flotte bezieht.
Die Firma betreibt drei baugleiche Autofähren der Raptor-Klasse (“Red Eagle”, “Red Falcon” und “Red Osprey”), drei Katamarane (“Red Jet 4”, “Red Jet 6” und “Red Jet 7”) sowie eine reine Frachtfähre (“Red Kestrel”).
Während die Autofähren für die knapp 19 Kilometer von Southampton nach East Cowes 55-60 Minuten benötigen, legen die Schnellfähren die Strecke Southampton – West Cowes in knapp 30 Minuten zurück.
Die Autofähren der Raptor-Klasse:
“Red Eagle” (IMO 9117337, MMSI 232002589) – Foto: Ulrich Repp, www.ferriesworldwide.de
“Red Falcon” (IMO 9064047, MMSI 235014365) – Foto: Ulrich Repp, www.ferriesworldwide.de
“Red Osprey” (IMO 9064059, MMSI 235006680) – Foto: S. Scharrer, www.ferriesworldwide.de
Die Raptor-Klasse ist eine Klasse von Doppelendfähren der britischen Reederei Red Funnel. Die Schiffe verbinden Southampton mit Cowes auf der Isle of Wight. Die Schiffe wurden 1993 – 1996 auf der Werft Ferguson Shipbuilders in Port Glasgow in Schottland gebaut.
Die Schiffe waren ursprünglich mit zwei Autodecks und den darüberliegenden Aufbauten mit den Passagierdecks und der Brücke gebaut. Die “Red Falcon” und die “Red Osprey” waren mit 2881 BRZ, die “Red Eagle” mit 3.028 BRZ vermessen. Die Fahrzeugkapazität betrug 140 Pkw. Die drei Schiffe wurden in den Jahren 2003 (“Red Osprey”), 2004 (“Red Falcon”) und 2005 (“Red Eagle”) auf der Werft Gdańska Stocznia „Remontowa“ in Danzig umgebaut. Dabei wurden die ursprünglich 83,6 Meter langen Schiffe mit einer 9,6 Meter langen Sektion verlängert. Außerdem wurde über den vorhandenen Autodecks ein weiteres Autodeck eingebaut, wodurch sich die Kapazität um 80 Autos auf 220 Autos erhöhte. Hierfür wurde das Passagierdeck mit der darauf angebrachten Brücke angehoben. Nach dem Umbau sind die “Red Falcon” und die “Red Osprey” mit 4.128 BRZ, die “Red Eagle” mit 4.075 BRZ vermessen. Die Tragfähigkeit der Schiffe unterscheidet sich geringfügig.
Die Fähren waren ursprünglich 83,60 Meter lang und sind seit der Verlängerung 93,22 Meter lang. Die Breite beträgt 17,5 Meter, der maximale Tiefgang 2,75 Meter.
Bei allen drei Schiffen wurde in den 2010er-Jahren der Passagierbereich modernisiert und teilweise umgebaut – bei der “Red Falcon” 2014, bei der “Red Osprey” 2015 und bei der “Red Eagle” 2018. Neben anderen Modernisierungen wurde die Anzahl der Sitzplätze erhöht. Dazu wurden u. a. zwei Lounges oberhalb des vorhandenen Passagierdecks eingebaut. Die Stahlarbeiten wurden an Land durchgeführt und die vorbereiteten Lounges mit Kranen auf das Deck gehoben.
Die beiden durchgehenden Autodecks sind jeweils über landseitige Rampen zu erreichen. Das auf dem Hauptdeck liegende Autodeck, auf dem auch Lkw und Busse befördert werden können, verfügt über fünf Fahrspuren. Vier der Fahrspuren sind 80,4 Meter lang, die fünfte ist 66,2 Meter lang. Die Fahrspuren sind jeweils 2,5 Meter breit. Die nutzbare Höhe beträgt 4,9 Meter. Über dem Autodeck befindet sich ein Mezzanin-Deck, das hydraulisch heruntergefahren werden kann. Dadurch verringert sich die nutzbare Höhe auf dem Hauptdeck auf 2,7 Meter. Das Mezzanin-Deck ist geteilt; beide Teile können nach Bedarf unabhängig voneinander genutzt werden. Das Deck stellt vier jeweils 43,5 Meter lange und 2,5 Meter breite Fahrspuren zur Verfügung. Die nutzbare Höhe beträgt 2,0 Meter.
Das obere, durchgehende Autodeck verfügt über fünf Fahrspuren. Vier der Fahrspuren sind zwischen 78 und 88,7 Meter lang, die fünfte Fahrspur ist baulich bedingt geteilt und stellt weitere 35 und 15,8 Meter zur Verfügung. Die Fahrspuren sind 2,5 Meter breit, die nutzbare Höhe beträgt 2,0 Meter. Das obere Autodeck ist ebenfalls über landseitige Rampen zu erreichen, die mit dem Umbau des ersten der drei Fähren an den Fährterminals in Southampton und Cowes errichtet wurden.
Für Passagiere besteht ein seitlicher Zugang auf Höhe des unteren Passagierdecks.
Die Schiffe werden von zwei Achtzylinder-Dieselmotoren von Stork-Wärtsilä (Typ: FHD 240) mit jeweils 1.360 kW Leistung (Gesamtleistung ca. 3.698 PS) angetrieben. Die Motoren wirken jeweils auf einen Voith-Schneider-Propeller. Die Propeller sind mittschiffs an den beiden Enden der Schiffe angebracht. Sie können synchron oder einzeln gesteuert werden. Die Dienstgeschwindigkeit der Schiffe beträgt rund 12 Knoten, die Höchstgeschwindigkeit 14 Knoten. Für die Stromerzeugung an Bord stehen drei Dieselgeneratoren zur Verfügung.
Die Katamaran-Schnellfähre “Red Jet 4”:
Die “Red Jet 4” (IMO 9295854, MMSI 235008564) wurde 2003 von North West Bay Ships in Hobart, Tasmanien, Australien gebaut. Nach ihrem Stapellauf am 20. Februar 2003 wurde der Katamaran an Bord eines Schwerlastschiffs gebracht, um nach Southampton transportiert zu werden, das am 9. Mai 2003 eintraf. Die Indienststellung erfolgte am 23. Juni 2003.
Die “Red Jet 4” ist 39,82 Meter lang, 10,82 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,26 Meter. Sie ist mit 120 BRZ vermessen und für 275 Passagiere zugelassen. Die Schnellfähre wird von zwei MJP 650R-DD Wasserdüsen angetrieben, die eine Höchstgeschwindigkeit von 41 Knoten (ca. 76 km/h) ermöglichen.
Foto: Ulrich Repp, www.ferriesworldwide.de
Die Schwesterschiffe “Red Jet 6” und “Red Jet 7”:
“Red Jet 6” – Foto: Geni, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Die weitestgehend baugleichen Katamaran-Schnellfähren “Red Jet 6” (IMO 9788083, MMSI 235117926) und “Red Jet 7” (IMO 9838321, MMSI 232015629) wurden 2016 – 2018 in East Cowes auf der Isle of Wight gebaut. Die “Red Jet 6” wurde am 4. Juli 2016, die “Red Jet 7” im Juli 2018 in Dienst gestellt. Die Schnellfähren sind 41,12 Meter lang, 10,87 Meter breit und haben einen maximalen Tiefgang von 1,30 Meter. Sie sind für 275 Passagiere zugelassen, die Besatzung besteht aus 3-4 Personen. Die Schiffe werden von vier MTU 2000-Dieselmotoren angetrieben, die vier Hamilton HM751- Wasserdüsen antreiben, was ihr eine Geschwindigkeit von 38 Knoten (70 km/h; 44 mph) verleiht.
Foto: Geni, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Die Frachtfähre “Red Kestrel”:
Die Frachtfähre “Red Kestrel” (IMO 9847645, MMSI 232019192) wurde 2019 auf der Werft Cammel Laird in Birkenhead gebaut und im Mai 2019 in Dienst gestellt. Die Baukosten beliefen sich auf 10 Millionen GBP. Sie transportiert ausschließlich LKW und kann auf 265 Lademetern ca. 12 Lastzüge befördern.
Sie ist 74,25 Meter lang, 17 Meter breit und mit 1.070 BRZ vermessen. Die Maschinenanlage besteht aus zwei Cummins Dieselmotoren Typ QSK38 Tier III mit jeweils 969 kW Leistung, die zwei Rolls-Royce Azimut-Strahlruder US 155FP antreiben. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 12,5 Knoten (ca. 23 km/h) angegeben.
Das Foto zeigt die “Red Kestrel” in Southampton – Foto: S. Scharrer, www.ferriesworldwide.de