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Kanada – STQ: Matane – Baie-Comeau/Godbout über den St.-Lorenz-Strom Verified - Hosted By Administrator
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Die Fährverbindung von Matane nach Baie-Comeau und Godbout über den St-Lorenz-Strom
Seit 1971 betreibt die dem kanadischen Verkehrsministerium unterstellte Société des traversiers du Québec (STQ) den Fährverkehr über den St.Lorenz-Strom. Insgesamt unterhält STQ 13 Fährdienste, die sich von Montreal über die Lower North Shore und die Magdaleneninseln bis nach Ost-Quebec erstrecken. 750 Mitarbeiter befördern jährlich fast 5,2 Millionen Passagiere und 2,1 Millionen Fahrzeuge.
Matane ist eine Stadt in der Verwaltungsregion Bas-Saint-Laurent der kanadischen Provinz Québec. Sie liegt am Südufer des unteren Sankt-Lorenz-Stroms, bei der Mündung des Flusses Rivière Matane, 350 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Québec.
Die Fährreederei STQ bietet ab Matane ganzjährig täglich eine Überfahrt nach Baie-Comeau und nach Godbout am Nordufer des St.-Lorenz-Stromes. Für die 53 Kilometer nach Godbout benötigt das packeistaugliche Fährschiff “F.-A.-Gauthier” rund 2 Stunden, für die 66 Kilometer nach Baie-Comeau knappe 2,5 Stunden.
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Das Fährschiff “F.-A.-Gauthier” (IMO 966961, MMSI 316014080, Rufzeichen XJBV –
) wurde 2013–2014 unter der Baunummer 6293 auf der Fincantieri-Werft in Castellammare di Stabia in Italien gebaut. Sie ist das größte und bekannteste Schiff der Société des traversiers du Québec (STQ). Namensgeber ist Félix-Adrien Gauthier, Bürgermeister von Matane von 1960 bis 1963 und Gründer des Schifffahrtsunternehmens Traverse Matane-Godbout, der ersten regulären Seeverbindung zwischen Matane und der Nordküste gegründet hat.
Die “F.-A.-Gauthier” ist 133,2 Meter lang, 22,4 Meter breit, hat eine Seitenhöhe von 8,80 Meter und einen maximalen Tiefgang von 5,55 Meter. Sie ist mit 15.901 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 3.000 Tonnen. Auf den beiden Autodecks und einem bei Bedarf nutzbarem Zwischendeck finden auf 540 Lademetern insgesamt 180 PKW Platz.
Die Fähre ist für 800 Passagiere zugelassen, denen mehrere Salons, darunter eine spezielle Trucker-Lounge, ein Selbstbedienungsrestaurant, ein Bistro und eine Cafeteria, eine Boutique, ein Kinderspielparadies und ein großes Freideck zur Verfügung stehen.
Die Fähre verfügt über einen Dual-Fuel-Antrieb und kann mit Flüssigerdgas oder Dieselkraftstoff betrieben werden. Dieselelektrisch wird das Schiff von zwei Elektromotoren mit jeweils 7000 kW Leistung angetrieben. Die Motoren wirken auf zwei Propellergondeln. Die Fähre ist mit zwei Bugstrahlrudern ausgestattet. Für die Stromerzeugung stehen vier von Wärtsilä-Dual-Fuel-Motoren des Typs 12V34DF mit jeweils 5220 kW Leistung (Geamtleistung 28.388 PS) angetriebene Generatoren zur Verfügung. Die Motoren können mit Flüssigerdgas oder mit Dieselkraftstoff angetrieben werden.
Die “F.-A.-Gauthier” war die erste auf einer italienischen Werft mit einem Dual-Fuel-Antrieb gebaute Fähre und die erste so angetriebene Fähre in Nordamerika. Sie gelangte schon nach kurzer Zeit eine zweifelhafte Berühmtheit als “Pannenfähre”. Schon nach wenigen Monaten fiel der Flüssiggas-Antrieb aus, 2018 kam es zu gravierenden Problemen an den Propellergondeln. Die Ausfallzeiten beliefen sich auf 13 Monate und sorgten für große Probleme bei der Beschaffung einer Ersatzfähre. Teilweise mußten gecharterte Flugzeuge die Verbindung zwischen den beiden Ufern übernehmen. Im Dichtung im Antriebssystem, was zu Ölverschmutzungen im Hafen von Baie-Comeau führte. Die “F.-A.-Gauthier” wurde zur Instandsetzung zur Davie-Werft nach Lévis geschleppt. Im März 2021 wurde die Fähre wieder in Dienst gestellt. Allein diese Ausfallzeit kostete die SQT geschätzte 3,5 Millionen US-Dollar, insbesondere aufgrund der notwendigen Charterung des Eisbrechers “Northern Ranger”, um das eingesetzte Hilfsschiff “Saaremaa I” zu eskortieren. Foto: Dominicad, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Foto: Félix Mathieu-Bégin, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons