Personenfähre
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Brandenburg – Straussee: Oberleitungsfähre Strausseefähre Verified - Hosted By Administrator
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Die Strausseefähre in Strausberg – die einzige Oberleitungsfähre in Europa!
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Die Oberleitungsfähre “Steffi” – Foto: Zonk43, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Diese in Europa einzigartige, elektrisch betriebene Personen-Seilfähre überquert den Straussee auf 370 Meter Länge und verbindet die Innenstadt von Strausberg mit dem Wohngebiet „Jenseits des Sees“. Inzwischen ist sie als technisches Denkmal zu einem touristischen Anziehungspunkt Strausbergs geworden. Die Fähre ist unter der Liniennummer 39 das ganze Jahr über in Betrieb und ist ein guter Startpunkt für Wanderungen durch den Wald und um den Straussee herum.
Die Fährverbindung besteht seit 1894, nachdem der Geschäftsmann Daniel Gepke (1843–1904) am westlichen Ufer des Straussees eine Badeanstalt, eine Kegelbahn und ein Restaurant errichtet hat. Die erste Fähre wurde von Hand mit einer Seilwinde betrieben. Wegen steigenden Fahrgastzahlen kam statt deren seit etwa 1897 eine größere Fähre mit einem erdölbetriebenen Dieselmotor und Platz für 200 Fahrgäste zum Einsatz. Nach Gepkes Tod hat die Stadt Strausberg diese Fähre von seinen Erben gekauft. 1913 folgte eine neue Fähre mit einem benzinbetriebenen Ottomotor. Dieser Motor war zwar ausreichend stark; aber dessen Betriebsgeräusch und dessen Abgasgeruch wurden als so unangenehm empfunden, dass das Erholungsgebiet mit der Badeanstalt, der Kegelbahn und dem Restaurant als solches gefährdet war.
Deshalb erwog die Stadtverwaltung der Stadt Strausberg, die Fähre mit einem Elektromotor auszustatten. Nach dem Stand der Wissenschaft des Jahres 1913 kamen für einen Elektromotor in dieser Fähre nur ein Akkumulatorbetrieb oder ein Oberleitungsbetrieb in Frage. Die Stadtverwaltung der Stadt Strausberg entschied sich für einen Oberleitungsbetrieb, obwohl er ein großes konstruktives Wagnis darstellte.
1915 wurde die Fähre auf eine Spannung von 170 Volt umgerüstet. Seitlich wurde die Fähre durch zwei Stahldrahtseile geführt. Ihren Fahrstrom bezog sie aus einer freigespannten einpoligen Oberleitung, die an zwei Gittermasten befestigt ist. Der Mast am östlichen Ufer, der eine Uhr trägt, ist 9,6 Meter hoch; der Mast am westlichen Ufer ist 9,7 Meter hoch. Die kleinste Höhe der Oberleitung über dem Straussee beträgt 5,8 Meter. Als Rückleitungen dienen die beiden Stahldrahtseile. In elektrischer Hinsicht ist dieses System ähnlich einem System aus einer Oberleitung und Schienen, bei dem die Schienen über die Straßendecke geerdet sind.
Die heutige Fähre “Steffi” verließ 1967 die Schiffswerft Marienwerder (Barnim). Ihr Motor wird mit 230 Volt Netzspannung gespeist und hat eine Leistung von 7,5 Kilowatt. Sie ist 15,5 Meter lang, 7,23 Meter breit und hat einen Tiefgang von 0,43 Meter. Die “Steffi” darf regulär maximal 100 Fahrgäste befördern. Im Juni 2012 fand eine umfassende Instandsetzung der Fähre statt.
Die Fähre wird von der Strausberger Eisenbahn betrieben und verkehrt ganzjährig. Während der Saison wird halbstündlich übergesetzt; dabei können bis zu 100 Personen gleichzeitig über den See befördert werden. Pro Jahr nutzen etwa 8000 Fahrgäste die Fährverbindung. Die Fahrzeit beträgt sieben Minuten. Selbst im Winter, wenn der See fast vollständig zugefroren ist, wird übergesetzt, sofern die Fahrrinne von Eis freigehalten werden kann. (Quelle: Wikipedia)
Foto: Kvikk, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Foto: Jörg Fuhrmann (Intermerker), CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons