Dar Es Salaam – Zansibar car ferry

Sansibar ist ein halbautonomer Teilstaat des Unionsstaates Tansania in Ostafrika. Seine gleichnamige Hauptstadt ist Sansibar. Das Gebiet besteht aus den beiden Nachbarinseln Unguja (früher ebenfalls Sansibar genannt) und Pemba, jeweils mit Nebeninseln, sowie der abgelegenen kleinen Latham-Insel, alle im Sansibar-Archipel. Bei der Volkszählung im Jahr 2022 betrug die Gesamtbevölkerung 1.889.773.

Die Fauna von Unguja dokumentiert die Landbrücke der Insel zum afrikanischen Kontinent während der letzten Eiszeit. Der Sansibar-Leopard war eine der endemischen Subspezies, die sich als neue Art auf der Insel gebildet haben. Um die Insel finden sich Korallenriffe und Seegraswiesen im küstennahen Bereich.

Sansibars Straßennetz hat eine Gesamtlänge von 1600 Kilometer, von denen die wichtigsten Verbindungen asphaltiert oder teilasphaltiert sind. Die restlichen Straßen sind Schotterstraßen oder unbefestigt und werden nur unregelmäßig instand gesetzt. Es existieren keine öffentlichen Nahverkehrsmittel in Sansibar; es verkehren jedoch private Sammeltaxen, die als Daladala bezeichnet werden.

In Sansibar haben sich seit dem Ende der 1980er Jahre recht gute Verkehrsverbindungen überwiegend privater Betreiber auf dem Wasserweg zwischen den beiden Hauptinseln und nach Daressalam entwickelt, über den über 90 % des Handels abgewickelt wird. Es gibt auf Unguja und Pemba fünf Häfen, an denen sowohl Frachtschiffe als auch Privatboote anlegen können.

Die führende Rederei auf der Verbindung Daressalam – Sansibar ist Azam Marine, die 4 Katamaran-Schnellfähren für den Passagierverkehr (siehe unter Daressalam – Sansibar Personenfähre) und zwei in Griechenland gebaut Doppelendfähre für den Fahrzeugtransport einsetzen.

Die “Azam Sealink 1”:

Die Doppelendfähre “Azam Sealink 1”  (IMO 9630676, MMSI 677070600, Rufzeichen 5IM807 – ) wurde 2011 als “Protoporos V” für die griechische Tsokos Lines bei Kyriakos Sarantis Stavros Kouris in Soupri, Griechenland gebaut. Der Entwurf stammt vom griechischen Architektenbüro Petychaki Technical Compan. Im August 2012 wurde sie nach Tansania verkauft und als “Azam Sealink 1″auf der Verbindung Daressalaam – Sansibar in Dienst gestellt.

Die Fähre ist 99,65 Meter lang, 16,5 Meter breit und hat einen Tiefgang von 2,75 Meter. Sie ist mit 997 BRZ vermessen und hatte im Griechenland eine Transportkapazität von 206 PKW. In Tansania befördert sie maximal 149 PKW. Die Tragfähigkeit ist mit 679 Tonnen angegeben.

Die Maschinenanlage besteht aus zwei Caterpillar Dieselmotoren Typ 3406B-T mit einer Gesamtleistung von 1968 kW (ca. 2.675 PS). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 14 Knoten, die Dienstgeschwindigkeit bei 10,5 Knoten.

Foto: Dominicdeus, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Die Doppelendfähre “Azam Sealink 2”  (IMO 9803754, MMSI 677091000, Rufzeichen 5IM710 – ) wurde 2016 als “Protoporos IX”  für Tsokos Lines gebaut und am 11. Juni 2016 auf der Verbindung Oropou-Eretria in Dienst gestellt. Ab 31. Oktober 2016 wurde sie auf die Verbindung Perama – Palukia versetzt. Am 17. Dezember 2016 verließ die “Protoporos IX” Perama und fuhr auf eigenem Kiel als “Azam Sealink 2” nach Daressalam in Tansania, das sie am 18. Januar 2017 erreichte.

Die Fähre ist 99,5 Meter lang, 18 Meter breit und hat einen Tiefgang von 2,85 Meter. Die Tragfähigkeit beträgt 816 Tonnen, die Transportkapazität wurde von den neuen Eigner in Tansania von ursprünglich 200 PKW auf 150 PKW reduziert. Die  “Azam Sealink 2” ist für 1.650 Passagiere zugelassen.

Die Fähre verfügt über 4 Cummins-Motoren.

Foto: Sarvesh Lutchmun, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons